Der Rahmen war ungewöhnlich, konnte aber durchaus als Symbol verstanden werden. Inmitten von Baugerüsten, die derzeit in der Brelinger Kirche stehen, wurde Pastorin Annabell Demera in einem Gottesdienst in ihr neues Amt als Pastorin für Brelingen und Bissendorf eingeführt.

Ein symbolischer Rahmen deshalb, weil sich die evangelischen Kirchengemeinden in der Wedemark gegenwärtig in einem Umbau befinden. Alle fünf Gemeinden in Brelingen, Bissendorf, Mellendorf, Elze-Bennemühlen und Resse sind eine pfarramtliche Verbindung eingegangen. Sie rücken enger zusammen. Dadurch wurde es möglich, eine volle Pfarrstelle auszuschreiben, die nun mit Annabell Demera besetzt werden konnte. Die Pastorin wohnt mit ihrer Familie im Pfarrhaus in Brelingen, versieht aber die zweite Hälfte ihrer Vollzeitstelle in der Kirchengemeinde St. Michaelis Bissendorf.

Die Amtseinführung nahm Bissendorfs Pastor Thorsten Buck in Vertretung des Superintendenten Dirk Jonas vor, der wegen einer Sturzverletzung diese Aufgabe nicht wahrnehmen konnte. In einer Sprachnachricht betonte Jonas, dass es Erwartungen an die neue Pastorin gebe. Er machte aber auch deutlich, dass viele ihre Erwartungen zurückschrauben müssten, und äußerte die Überzeugung, dass die Menschen da seien, um diesen Weg mit der neuen Pastorin zu gehen. In ihrer Predigt hob Annabell Demera hervor, dass die Zeit für Veränderungen gekommen sei und Kräfte gebündelt werden müssten.

In zahlreichen Grußworten wurde die Freude darüber deutlich, dass im Brelinger Pfarrhaus wieder eine Pastorin wohnt. Für die Kirchenvorstände machten dies Elisabeth Wöbse aus Bissendorf und Jutta Schräpel aus Brelingen deutlich. Brelingens Ortsbürgermeister Patrick Cordes begrüßte die 37-jährige Pastorin sowie ihren Ehemann und die drei Kinder ebenso wie Karl-Heinz Friebe (Männergesangverein) für die Brelinger Dorfgemeinschaft. Friebe sprach angesichts der Rahmenbedingungen in der Baustelle von einer „spektakulären Einführung“.

Dem feierlichen Gottesdienst inmitten der Baugerüste wohnten viele Besucher bei. Musikalisch wurde dieser Gottesdienst von den Brelinger Chören und dem Posaunenchor sowie Jörg Eikemeier an der kleinen Orgel gestaltet. Peter Junker, Küster Jens Lindenburger und die Chöre hatten für eine ansprechende Dekoration und Beleuchtung der Kirche und ihrer Baugerüste gesorgt, die bereits am Abend zuvor bei einem Baustellenkonzert der Brelinger Chöre bei noch mehr Farbenspiel besondere Beachtung fand.